Aktiv für mehr Artenvielfalt

Tipps zum Artenschutz zum praktischen und sofortigen Umsetzen

Laut einer Eurobarometer-Umfrage empfinden mehr als 90 Prozent der Europäer eine moralische Verpflichtung, die biologische Vielfalt zu erhalten. Und sie haben Recht! Der Mensch braucht sauberes Trinkwasser, reine Luft, gesunde Nahrung, gutes Klima und eine lebenswerte Umwelt. Doch diese Service-Leistungen der Natur gibt es nicht ohne Schutz der biologischen Vielfalt. Damit schützen wir auch uns selbst.

 

Tipps zum Artenschutz


Hummeln am Hintern erkennen Insektensommer startet

Alle können mitmachen und Insekten zählen

Augen auf, Lupe raus und Stift gezückt: Der NABU Insektensommer steht wieder vor der Tür. Am 11. Juni um 11:00 Uhr heißt es am Naturerlebniszentrum Kollhorst wieder Sechsbeiner beobachten und zählen. Groß und Klein sind aufgerufen, eine Stunde an diesem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten für die Artenvielfalt zu sammeln.

 

Putzig, pelzig und mit einem ganz eigenen Streifenmuster: Hummeln stehen in diesem Jahr ganz besonders im Fokus der Aktion. „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“, lautet die Entdeckungsfrage 2022 für alle, die zum ersten Mal genauer bei den Insekten hinschauen. Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel sind die häufigsten Arten, die bei uns vorkommen. Und jede hat ihr ganz eigenes Muster auf dem Hinterteil, mit dem man sie auseinanderhalten kann. Gezählt werden können aber alle Sechsbeiner, die entdeckt werden.

 

„Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe dafür“, betont Andreas Schneider-Bujack vom NABU Kiel. „Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer wollen wir für den Schutz dieser wichtigen Tiergruppe sensibilisieren.“

 

Stück für Stück mit viel Freude die faszinierende Welt der Sechsbeiner entdecken und sie zu bestimmen lernen – das leistet dieses Citizen Science Projekt jeden Sommer aufs Neue. Die gemeinsame Aktion von NABU und Landesbund für Vogelschutz ist einzigartig beim Insektenzählen. In diesem Jahr feiert sie außerdem ein kleines Jubiläum: Seit fünf Jahren werden jedes Jahr im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforschern. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah auf www.NABU.de/insektensommer-ergebnisse veröffentlicht.

 

Rund 33.000 heimische Insektenarten gibt es allein in Deutschland. “Bei so einer riesigen und vielfältigen Tiergruppe kann wirklich jeder immer wieder etwas Spannendes und Wunderbares entdecken. Und das Abenteuer Insektenwelt beginnt direkt vor der eigenen Haustür!”, freut sich Andreas Schneider-Bujack vom NABU Kiel.

 

Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standort aus. Gezählt wird bis zu eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zum Aktionsstart abrufbar.

 

Wer die Insektenvielfalt unter Anleitung eines NABU Insektenscouts entdecken will, ist herzlich eingeladen, am 11.Juni um 11:00 Uhr am Naturerlebniszentrum Kollhorst (Kollhorster Weg 1, 24109 Kiel) mitzuzählen.

 

 

Mithilfe des NABU-Insektentrainers (www.insektentrainer.de) lassen sich die Krabbeltiere ganz einfach erkennen und unterscheiden.

 

Der NABU-Insektensommer hat auch in diesem Jahr prominente Unterstützung durch die Moderatorin Ruth Moschner, den forensischen Entomologen Mark Benecke, die Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler oder die bekannte Figur Biene Maja und ihre Freunde. (www.diebienemaja-bienenschutz.de).

 

 

Mehr Informationen:

 

Informationen zum NABU-Insektensommer: www.insektensommer.de

 

Kinder entdecken neugierig die Welt und lernen die Natur unvoreingenommen kennen. Der NABU möchte daher gemeinsam mit Familien und Kindern in die Vielfalt der Insektenwelt eintauchen. Schließlich haben viele Forscher irgendwann mal klein angefangen. Unsere Insektenbotschafterin Biene Maja und ihre Freunde zeigen, wie spannend Sechsbeiner sind und die Raupe Nimmersatt lädt zum Spielen ein. Das alles finden Sie auf unserer Kinderseite: www.NABU.de/insekten-kinder

 

Fragen und Antworten zum Insektensommer: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/aktionsinfos/24141.html

 

Web-App Insektensommer: www.NABU.de/insektensommer/app

 

Insektentrainer: www.insektentrainer.de

 

Hummeln: www.nabu.de/entdeckungsfrage

 

Medieninfos und kostenfreie Pressebilder: www.nabu.de/medien-insektensommer und www.nabu.de/pressebilder_insektensommer

 

Kostenfreies Bildungsmaterial mit Anleitungen für Erzieher/in gibt es im NABU-Shop unter www.NABU-shop.de.

 

Für Rückfragen:

Andreas Schneider-Bujack, NABU Kiel, info(at)nabu-kiel.de


Kreuzottervorkommen auf dem Rangierbahnhof am Meimersdorfer Moor (Patrick Pohlmann )

Kreuzotter - Foto: NABU/Pohlmann/Schmersow
Kreuzotter - Foto: NABU/Pohlmann/Schmersow

Veröffentlichung zum Kreuzottervorkommen in Kiel

09.08.2020 | Die Kreuzotter (Vipera berus) bewohnt im Kieler Stadtgebiet die brachliegenden Bereiche eines alten Rangierbahnhofs im Stadtteil Meimersdorf. Diese Population wurde in den Jahren 1999 bis 2001 und von 2015 bis 2019 durch umfangreiche Erhebungen untersucht. Die vergleichende Betrachtung der Ergebnisse aus den beiden Erfassungszeiträumen lassen einen zwischenzeitlichen Bestandsrückgang der lokalen Kreuzotterpopulation vermuten. Hinweis darauf geben vor allem die stark eingebrochenen Nachweiszahlen juveniler und subadulter Individuen während der Erfassungsperiode von 2015 bis 2019. Als Hauptgefährdungsursachen für das Vorkommen sind die sukzessionsbedingte Degradierung und Fragmentierung bestehender Habitate sowie ein damit einhergehender Beutetiermangel anzusehen.
Das Vorkommen ist das einzige auf Kieler Stadtgebiet. Die Kreuzotter ist auf der Roten Liste 2019 in Schleswig-Holstein als stark gefährdet eingestuft worden (RL 2). Der NABU Kiel fordert daher den Schutz der Meimersdorfer Population.
Der vollständige Artikel von Patrick Pohlmann steht hier als Download zur Verfügung. Der NABU Kiel bedankt sich hierfür bei RANA und Herrn Pohlmann.

Anschließend an die große Klimaschutzdemonstration am 29.11.2019 führte der Mobolitätsrat Kiel eine "mobile Absaugaktion" durch. Am Ziegelteich wurden mit einer symbolischen Aktion Abgase abgesaugt, um darauf hinzuweisen, dass nach teilweiser Umleitung des Schwerlastverkehrs vom Theodor-Heuss-Ring die Abgase nicht einfach verschwinden, sondern sogar in die belebte Innenstadt getragen werden.

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Ein Ruderalstandort auf Kieler Stadtgebiet als Lebensraum für die Kreuzotter
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