NSG Mönkeberger See

Herzlich willkommen in der Grünen Oase mitten in der Stadt. Dieses in der letzten Eiszeit entstandene Kleinod ist vielfach menschlich überprägt. Trotzdem und zum Teil auch deswegen beherbergt es viele verschiedene Lebensräume – vom alten Königsmoor, über den namensgebenden Mönkeberger See mit seinem breiten Schilfgürtel und anschließendem Grauweidengürtel, über kleine Laubmischwälder und in freier Entwicklung befindlicher Wildnis bis zu offenem und halboffenem Grünland.

 

Sie erreichen uns immer per E-Mail unter: NSG-Moenkeberger-See(at)koenigsmoor.net


Hallo liebe Freund*innen des Mönkeberger Sees,

07.11.2024 | An unserer letzten Exkursion konnte ich ja leider nicht teilnehmen. Ich habe aber tolle Fotos gesehen und die Teilnehmenden haben unsere Gebietsartenliste (https://www.inaturalist.org/projects/nsg-monkeberger-see) mal wieder erweitert – unter anderem um eine Armleuchteralge. Und das passt hervorragend zu unserem aktuellen Beitrag, den Daniel für die Nachrichten aus Mönkeberg geschrieben hat, die ihr ja nicht alle in eurem Briefkasten findet:

 

Licht. Ja, Licht, die Quelle all unseres Lebens wird im November zusehends Mangelware. Das Wort Mangel drückt so etwas wie einen Missstand aus und dabei ist es so wichtig, der Wechsel von viel und wenig. Viel wird erst viel, wenn man wenig kennt. Das scheinen einige zu vergessen. Abends einen Tee auf dem Sofa zu genießen und dabei ein schönes Buch zu lesen. Dazu Kerzenschein vom Armleuchter und das Wenige ist fast schon zu viel! Kerzenlicht hat die physikalische Einheit für die Lichtstärke geprägt, ein Candela entspricht der Lichtstärke einer Kerze. Eine einzige LED hat bereits 100 Candela. Einige Vorgärten im Winter 10.000 LEDs. Wir brauchen viel, immer mehr, viel zu viel.
Auch in der Natur gibt es Lebewesen, die seit Jahrmillionen mit absoluter Schlichtheit überleben. Seit mindestens 420 Millionen Jahren gibt es Armleuchteralgen. Diese Urlebewesen sind keine Pflanzen, keine Tiere, keine Pilze. Biologen wissen nicht genau, was sie sind. Aber es gibt sie immer noch, schlicht gebaut und geheimnisvoll. Im Mönkeberger Naturschutzgebiet lässt sich im Wasser manchmal die Gewöhnliche Armleuchteralge, Chara vulgaris finden. Sie verzweigt sich quirlartig und ihre Fortpflanzungsorgane daran erinnern an kleine Kerzen, daher der Name. Sie leben in Seen mit guter bis sehr guter Wasserqualität und geben dem Wasser des Mönkeberger Sees deswegen eine gute Note. Danke, du Armleuchteralge. Gewässer mit Armleuchteralgen sind deswegen europaweit nach den FFH-Richtlinien ein „besonders geschützter Lebensraum“. Richtig so, das Einfache wird geschützt.
Einfaches zu schützen, liegt nicht im Trend. Für jede noch so kleine Tätigkeit gibt es irgendwelche Geräte. Laubbläser, Baumbeleuchtungslampen, Eierkocher, elektrische Nasenlochhaarentferner, ja sogar elektrisch angetriebene Surfbretter. Neben dem Haus brauchen wir ein Wohnmobil, das aber mit Gepäckträger für das E-Bike und Anhänger für den Kleinwagen. Diese Liste ist unendlich vielgestaltig und dennoch haben alle Geräte eines gemeinsam: Sie verbrauchen die Ressourcen der Erde in rasender Geschwindigkeit. Das zerstört auf Dauer die Lebensgrundlagen aller Lebewesen. Jedes Kind weiß das. Werden Armleuchteralgen und wir diesen Wahnsinn überleben?
Ich liebe es, bei einer Tasse Tee und Kerzenschein auf dem Sofa zu liegen.

Ich auch. Aber nicht am Samstag: da zieh ich dann lieber mit euch die Handschuhe an. Wir treffen uns am kommenden Samstag um 10 Uhr wie üblich am Eingang Heikendorfer Weg. Denkt an feste Schuhe, dreckige Klamotten und Handschuhe. Auch etwas zu trinken und ein kleiner Snack sind nicht zu verachten.


Viele Grüße
Birger Reibisch
Daniel Körbächer
Martina Ikert
Hartmut Kaiser
Sebastian Dorn
Tobias Kaddatz


Unsere Veranstaltungen 2024

Samstag, 9. November, 10:00 bis 13:00 Uhr
Klar Schiff II Sonne und Luft für die Sonnenanbeter
dem Betreuerteam

Treffpunkt: NABU-Schild am NSG-Eingang Heikendorfer Weg, schräg gegenüber der Bushaltestelle Gänsekrugredder und dem Rohlfsweg // ÖPNV-Linien 14/15


Meeno Schrader, Kuhkacka und die Entdeckung eines Paradieses!

02.06.2023 | Da war ganz schön was los am 25. April im Naturschutzgebiet Mönkeberger See. Grund dafür, war die offizielle Eröffnung des 'Aktionsmonat Naturerlebnis', ein Angebot des Bildungszentrums, der Stiftung Naturschutz, der VHS SH und der Sparkasse.

 

Den ganzen Mai gab es in ganz Schleswig Holstein tolle Veranstaltungen und Naturerlebnisse für Groß und Klein. Auch im Naturschutzgebiet Mönkeberger See gab es im Rahmen des Aktionsmonat dieses Jahr wieder viele tolle Angebote für Erwachsene, Kindergarten und Schule.

 

Aber was hat das jetzt mit Meeno Schrader, Kuhkacka und den Wanderratten zu tun?

 

Ganz einfach: wir wurden zur Auftaktveranstaltung des Aktionsmonat eingeladen und Meeno Schrader, als Schirmherr des Ganzen, natürlich auch. Das war ein sehr aufregender Vormittag für uns, denn wann hat man schon mal die Gelegenheit, den 'Wetterman' des Nordens, Meeno Schrader, persönlich zu treffen? Das allein hätte uns schon gereicht, aber dann haben uns Birger und Sebastian (vom Naturschutzverein Mönkeberger See) auch noch erlaubt über den Zaun in das Gebiet der Highlandrinder zu Klettern - das war natürlich großartig! Wir waren da dann einige Zeit mit Sebastian alleine unterwegs. Als erstes sollten wir einige Pflanzen finden und bestimmen. Sebastian und Birger haben dafür Bildkarten für uns vorbereitet. Das hat Spaß gemacht und unmerklich sind wir immer weiter in das Gebiet der Highlandrinder vorgedrungen.

Die zweite Aufgabe für uns war nämlich Kuhkacka zu finden, um sie genauer zu untersuchen. Deswegen hatten wir auch alle Lupen und Lupengläser dabei. Auf der Suche nach den Hinterlassenschaften der Highlands haben wir ihr großes, verstecktes Gebiet durchstreift und waren uns schnell einig: die Highlandrinder leben in einem Paradies! Und mitten im großen Paradies haben wir das kleine Paradies für Insektenlarven, Fliegen, Käfer und Vögel entdeckt: die Kuhfladen.

Spannend! Wie wichtig die Kacka für den Kreislauf der Natur ist, wurde uns an diesem Tag so richtig bewusst; ohne Kacka kein Dünger für die Wiese, kein Futter für den Mistkäfer, kein Platz wo bestimmte Insekten ihre Eier ablegen können, in Folge gibt es keine Insektenlarven und keine Insekten, das bedeutet keine Nahrung für die Vögel und andere Insektenfresser. In so einem kleinen Haufen Mist steckt also unglaublich viel altes und neues Leben drin!

 

Wir durften ein bisschen Kuhmist mitnehmen, und haben jetzt in unserem Hochbeet ein kleines 'Kuhkacka-Versuchsfeld' angelegt. Jetzt beobachten wir täglich voller Spannung, ob und was da aus dem Kuhfladen wächst und welche Samen wohl in ihm drin stecken.

 

Nach unserer Exkursion mit Sebastian sind wir an unserem Ausgangspunkt dann auf Meeno Schrader getroffen. Das war ein weiteres tolles Erlebnis.

Er hat sich richtig viel Zeit für uns genommen, und war ganz neugierig, was wir in der letzten Stunde alles erlebt und entdeckt haben. "Meeno ist so richtig supernett", so war das Fazit der Kinder nach der Begegnung.

Fotos: NABU/Stefan Polte

Zum Abschluss gab es noch eine leckere Stärkung von den Veranstaltern.

Dann war es schon wieder Zeit für uns zu gehen. Meeno Schrader ist davon geradelt, wir davon gewandert und der Startschuss für einen Monat voller toller Naturerlebnisse in ganz Schleswig-Holstein ist gefallen!

 

Danke, dass wir dabei sein durften

 

Rosa Halbig,

Erzieherin der kleinen Wanderratten


Schauen Sie sich um, bei einem Spaziergang auf dem alten Bahndamm, einem Päuschen am Beobachtungsstand am See oder auf einer unserer Exkursionen. Und halten Sie die Augen offen – was andere Spannendes gesehen haben, erfahren Sie über die unten stehenden QR-Codes.



In unserem Archiv finden Sie Artikel, die auch nach langer Zeit noch gerne gelesen werden:

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Weitere Informationen über das Naturschutzgebiet finden Sie beim NABU Schleswig-Holstein:

http://schleswig-holstein.nabu.de/naturerleben/schutzgebiete/uebersicht/seenplatte/10368.html